Riga

Veröffentlicht am 29. Juli 2024 um 13:48

Die Fahrt von Pärnu/Estland in Richtung Riga/Lettland (ca. 200 km) am Sonntag war nicht sehr spektakulär. Die Straße zog sich zwar die Küste entlang, aber es gab selten mal einen Blick aufs Meer. Es gab sehr viel Wald, überwiegend Kiefern und Birken. Zudem deutete sich das schlechte Wetter schon an, das für die nächsten Tage vorhergesagt war.

Was auffällt, wenn man von Estland nach Lettland fährt. Estland ist ein durchaus modernes, westliches Land. Man sieht nur vereinzelt die Rückstände der alten Sowjetbauten aus den 90-er Jahren und nur wenige, zerfallene Häuser oder Fabrikgebäude. Fährt man nach Lettland rüber, sieht das anders aus. Die Straßen sind viel schlechter, viele Plattenbauten, zerfallene Häuser.

Während die Esten den Sprung geschafft haben, hinken die Letten doch stark hinterher....

Es gibt in Riga drei Campingplätze und ich habe den - laut Bewertungen - Besten davon gewählt. Was soll ich sagen.... ja, es ist wohl ein Campingplatz, mehr eine Wiese in einer nicht sehr ansehnlichen Gegend. Aber es gibt immerhin Strom. Sanitärgebäude in einem üblen Container; WC wenigstens einigermaßen sauber. Bezüglich Dusche habe ich mich für meine eigene Dusche im Camper entschieden. Das war mir im Container dann doch zu schmuddelig. Der junge Mann an der Rezeption erwähnte gleich, dass für den Abend, die Nacht und für Montag starker Sturm der höchsten Alarmstufe ROT, verbunden mit Dauerregen, angesagt ist und ich mich von den Bäumen fernhalten und am Besten im Camper bleiben soll. 

Und es kam und es war heftig. Die Nacht über wurde ich im Wohnmobil richtiggehend durchgeschüttelt. Habe kaum ein Auge zugetan. Sturm und Regen hielt bis Mittag an, dann wurde der Sturm weniger (dachte ich). Habe meine Gummistiefel, Regenhose und Regenjacke angezogen und wollte die 3,5 km vom Campingplatz in die Rigaer Altstadt laufen. 

Hier zunächst das Ausmaß auf dem ersten Kilometer.

Um in die Altstadt zu kommen, sollte ich über diese Brücke.

Aber: auf der Fußgängerspur stand - irgendwie schräg - eine Absperrung. Ich war mir unsicher, ob es eine Absperrung sein sollte, die vom Sturm einfach schräggestellt worden war oder ob sie absichtlich schräg stand, damit man durchgehen konnte. Nach kurzem Zögern habe ich mich ca. 10 m hinter die Absperrung gewagt.... Großer Fehler: der Sturm auf der Brück war so stark, dass ich echt Angst hatte, auf die 4-spurige Straße gedrückt zu werden. Also sofort umgedreht. Habe somit den Versuch, die Altstadt von Riga zu besuchen, für heute aufgegeben. 

Eventuell starte ich morgen früh einen neuen Versuch, aber ich will morgen definitiv auch weiterfahren. Es hat keinen Sinn, hier weiter festzuhängen. Dazu ist die Umgebung hier zu heruntergekommen. Die Altstadt soll ja wunderschön sein und ich war ja auch willig, aber wenn es nicht sein soll...

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