Freitag: Sonne! 24°C! Feinster, weißer Sandstrand in Valgeranna, ca. 6 km nördlich von Pärnu. Hier konnte ich gut mit dem Fahrrad vom Campingplatz aus hinfahren. Wassertemperatur: ca. 21°; es geht ganz flach sandig rein und es ist alles sehr sauber.



Es ist ein Strand mit Umkleiden, WC, einem kleinen Restaurant, einem Eisstand und das war's. Die Umkleidekabine sieht aus wie eine Litfasssäule, ein Metallgestänge mit Plastikfolie drumrum und unten ca. 30 cm offen, mit einer Tür, aber nicht zum Abschließen. Wenn man von außen in den unteren 30 cm Waden und Füße sieht, ist besetzt. So einfach ist das.
Und dann ist mir eines aufgefallen und das muss ich erzählen: wenn wir sonnenbaden, legen wir uns normalerweise ja auf ein Handtuch, eine Liege oder eine Luma. Nicht so der Este. Hier steht man! Und man dreht sich dann regelmäßig eine Viertelumdrehung weiter, damit man gleichmäßig braun wird. Ich dachte erst, warum stehen die denn alle, bis mir ein Licht aufgegangen ist. Erstaunlicherweise ist der Großteil der stehenden Sonnenbadenden Männer.
Nun kommt hinzu, dass der estnische Mann gerne einen Bierbauch vor sich herträgt. Beim Bierbauch ist natürlich die Wahl der Badehose etwas schwierig. Mann könnte eine Bermuda nehmen, die dann von den Knien bis über den Bauch reicht. Sieht doof aus und wahrscheinlich hat sich der Este daher generell gegen die Bermuda entschieden. Also was nimmt der estnische Mann? Genau: eine etwas zu klein geratene Badehose, die vorne unter dem Bauch anliegt und hinten? Ihr ahnt es schon: der Mond ist aufgegangen! Oder sie wollen, dass der obere Teil des Hinterns inkl. Schlitz auch gut gebräunt wird.
Ich weiß es nicht... aber wirklich ALLE Männer, die da standen... Ich musste herzlich lachen und hätte gerne Fotos davon gemacht, habe mich aber nicht getraut...
Samstag Vormittag dann Besuch der Stadt Pärnu, ein typischer Badeort mit unzähligen Cafés, Restaurants und ein paar schönen Gebäuden und Kirchen.





Orthodoxe Kirche mit viel, viel Gold

Christliche Kirche - etwas schlichter...

Pärnu ist eine sehr grüne Stadt, überall Parks mit teilweise sehr altem Baumbestand, überall Blumen und andere Pflanzen - richtig schön.


Am Mittag habe ich in einer Seitengasse ein kleines Café gefunden, wo man draußen unter Apfel- und Kirschbäumen eine Kleinigkeit essen konnte. Gebackene Flunder mit einer Art Pesto, auf Backpapier serviert, und ein Superfood-Salat. War ganz gut.



Nachmittags am Strand in Pärnu. Der Strand ist viel größer als gestern in Valgeranna und er ist mit allem ausgestattet, was der moderne Badeurlauber braucht.


Das war Pärnu und Umgebung; hat mir ausgesprochen gut gefallen. Ich denke, dass Estland und insbesondere die Ostseeküste Estlands, als Urlaubsziel noch unterschätzt wird. Der Großteil der Touristen hier kommt aus Finnland (die brauchen auch nur 3 Stunden mit der Fähre). Aber es ist sicherlich eine Frage der Zeit, bis die Deutschen das hier entdecken. Im Moment ist es noch ein Geheimtipp, würde ich sagen. Von meiner Seite kann ich das hier total empfehlen, inklusive des Campingplatzes "Solar Caravanpark" - absolut TOP!
Die Esten an sich sind sehr nett, aber etwas zurückhaltend. Der Servicegedanke ist nicht ganz so ausgeprägt, wie wir es vielleicht gewohnt sind. Aber wenn man fragt, bekommt man Info und Antwort, also kein Problem. Schön war's in Estland!
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